Gründung der FF Inprugg
Die FF Inprugg wurde genau am 15. November 1924 im Gasthaus Brunner gegründet. Der Gründungskommandant war Franz Hintermayer und unter seinem Kommando standen 25 Feuerwehrmänner. Bereits im Dezember 1924 wurden alle Kameraden mit einer Uniform ausgerüstet.
Die Gründungsmitglieder 1924 waren:
Gründungskommandant Hintermayer Franz
Stellvertreter Heidecker Leopold sen.
Kassier Brunner Josef
Schriftführer Olbrich Franz
Zugsführer der Steigarbeit Wallner Franz
Stellvertreter Zöttl Ferdinand
Zugsführer Spritzenmannschaft Jäger Johann
Stellvertreter Zehetner Franz
Zeugwart Haindl Leopold
Hornist Muhr Ferdinand
Hornist Gottsmann Johann
Mitglieder:
Bichler Michael, Rappelsberger Franz, Dehm Franz, Nolz Johann, Hinterwallner Leopold, Brandstätter Michael, Praschl Viktor, Scholz Engelbert, Boschmayer Anton, Schott Rudolf, Prank Josef,Kißler Johann, Kerzner Johann, Jäger Josef und Stöckl Franz
Der erste Feuerwehrball wurde am 18. Jänner 1925 abgehalten und der Eintritt Betrug 8.000 Kronen im Vorverkauf und 10.000 Kronen an der Abendkasse. Das Gründungsfest wurde am 7.Juni 1925 abgehalten. Das immer noch bestehende Feuerwehrhaus konnte unter Mithilfe der Kameraden und Unterstützung der Gemeinde bereits 1925 errichtet werden.
Die Ausrüstung der Feuerwehr bestand damals aus einem Mannschaftswagen mit Pferdebespannung und einer Handpumpe. 1934 erfolgte der Ankauf der ersten Motorspritze, Fabrikat Knaust. Im Protokoll zur Generalversammlung vom
21. Februar 1939 hat Hauptmann Franz Hintermayer zum letzten Mal unterschrieben. Der Gründungskommandant Fanz Hintermayer (geb. 29. Jänner 1890) verstarb im August 1941 an Leberkrebs.
Außer kurzen Aufzeichnungen über Übungen und Einsätze ist bis zur Vollversammlung am 10. November 1946 nicht viel zu lesen. Bei dieser Vollversammlung wurde Hr. Heidecker Leopold sen. zum Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Inprugg gewählt.
1947 konnte das erste Löschfahrzeug, ein Dodge aus Kriegsbeständen, angekauft und in Eigenregie zu einem Einsatzfahrzeug umgebaut werden.
1950 wurde bei der Vollversammlung am 03.Juni Hr. Fischer Johann zum Hauptmann gewählt, und Hr. Heidecker Leopold sen. zum Ehrenhauptmann ernannt.
In den Jahren 1950 bis 1966 hatte die Feuerwehr eine erfolgreiche Wettkampfgruppe, so konnte bei den Landesbewerben in Krems 1952 der 6 Platz erreicht werden.
1958 kaufte die Feuerwehr eine Tragkraftspritze RVW 75 (Leistung 750 l/min) von der Fa. Rosenbauer zum Preis von 28.851 Schilling.
Der technische Fortschritt und die immer vielfältiger werdenden Anforderungen an die Feuerwehren erforderten ein stets steigendes Maß an Weiterbildung. Deshalb besuchten Männer der Freiwilligen Feuerwehr Inprugg seit Anfang der 50er Jahre regelmäßig immer wieder Schulungen und Kurse an der Feuerwehrschule erst in Wiener Neustadt, später in Tulln, sodass der Ausbildungsstand der Mannschaft ständig verbessert wurde. Bereits 1960 haben Michael Meissl, Leopold Hinterwallner, Johann Kerzner und Josef Retzl das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold errungen. 1962 wurde Michael Meissl zum Feuerwehrkommandanten gewählt.
1966 konnte unter dem Kommando von Michael Meissl ein Ford Transit angekauft werden. Das erste geschlossene Fahrzeug der FF Inprugg in dem die Kameraden nicht der Witterung ausgesetzt waren.
1970 wurde die aus dem Jahr 1927 stammende Feuerpolizeiordnung durch das NÖ- Feuer-Gefahrenpolizeigesetz und das Feuerwehrgesetz ersetzt. Der Verein Freiwillige Feuerwehr Inprugg wird aufgelöst. Ab nun ist die Feuerwehr „Körperschaft öffentlichen Rechts“.
1971 wurde am 24. Jänner Hr. Kerzner Johann zum Kommandant gewählt. Unter seinem Kommando beginnt der Aufschwung der FF Inprugg.
Die Veranstaltungen Weinkost und Steckerlfischessen tragen wesentlich dazu bei, die nötigen finanziellen Mittel für modernes Gerät aufzubringen.
1974 feierte die FF Inprugg am 22 September Ihr 50 jähriges Bestandsjubiläum. Aus diesem Anlass wird eine Festmesse bei der Kapelle in Inprugg gelesen, und anschließend zu einem Kränzchen im Gh. Hochgerner geladen.
1977 erweiterte sich die Ausrüstung um drei Atemschutzgeräte und eine Schmutzwasserpumpe. Der Mannschaftsstand beträgt 16 Aktive und 8 Reservisten, es werden intensive Bemühungen angestrebt, junge Kameraden für den Beitritt zur Feuerwehr zu gewinnen.
1978 wurde das sich noch immer im Einsatz befindliche Kleinlöschfahrzeug LT35 der Marke VW angekauft. In diesem damalig modernen Fahrzeug konnten neben den Geräten für den Brandeinsatz, Atemschutzgeräte, eine Leiter und Kleingeräte für technische Einsätze mitgeführt werden. 1981, bei der Jahreshauptversammlung, wird Kommandant Kerzner bestätigt, neuer Kommandant Stv. wird Steigberger Josef. 1982 wurde ein Fahrzeugfunkgerät und ein Greifzug für technische Einsätze angeschafft. 1985 Neuwahl des Feuerwehrkommandos. Zum Kommandanten wurde Josef Steigberger gewählt.
Neubau des Feuerwehrhauses 1986-1989
Die ersten Überlegungen über Zu- oder Neubau wurden nach der Anschaffung des Kleinlöschfahrzeuges 1978 unter Kommandant Kerzner getroffen. Ein Zubau beim alten Feuerwehrhaus war aus Platzmangel bzw. wegen der Geländebeschaffenheit nicht möglich. Für einen Neubau fehlte vorerst das geeignete Grundstück.Im Juni 1985 konnte durch Gespräche zwischen Bürgermeister Mühlbauer, Kommandant Steigberger und Herrn Kreis das für uns passende Grundstück gefunden werden. Die finanzielle Basis für den Neubau wurde schon in den Jahren vorher durch unsere Veranstaltungen ( Weinkost und Steckerlfischessen) geschaffen.
Im Herbst 1985 lief unsere Planungsphase voll an, diverse Kostenvoranschläge wurden eingeholt, und Feuerwehrhäuser in der Umgebung besichtigt.
Durch den einstimmigen Gemeinderatsbeschluss am 14.01.1986 über den Grundkauf stand einem Anfang des Baues nichts mehr entgegen. Im Jahr 1986 konnten wir unser Ziel, den Rohbau fertig zu stellen, erreichen.
Den Abschluss des ersten Baujahres bildete die Eindeckung des Daches am 6. Dezember 1987 wurden die Innenarbeiten wie Montage Fenster Türen, Installationen, Innenputz, Einbau der beiden Einfahrtstore und der Estrich fertig gestellt werden. Im folgenden Jahr wurden noch der Außenputz, Asphaltierung, Innenstiege, Garderobe und viele andere Kleinarbeiten durchgeführt.
1989 folgten die Beschriftung des Feuerwehrhauses und die Gestaltung der Grünanlage. Durch die tatkräftige Mithilfe der Bevölkerung und durch Eigenregie der Feuerwehrmänner konnten die Kosten gering gehalten werden. Insgesamt wurden 5540 freiwillige Stunden an dem Feuerwehrhaus gearbeitet.
Bei der Segnung des Feuerwehrhauses am 16.Juli 1989 konnte Kommandant Josef Steigberger zahlreiche Ehrengäste, die Bevölkerung und über 80 Feuerwehrmitglieder begrüßen.
1991 wurde eine Tragkraftspritze TS12 ( Leistung 1.200 l/min) die dem neuesten Stand der Technik entspricht von der Fa. Lohr angeschafft. Beim Hochwassereinsatz in Innermanzing bzw. in Brand-Laben konnte die Feuerwehr Inprugg in der Einsatzleitung ihren guten Ausbildungsstand unter Beweis stellen.
1993 wurde im September ein allradgetriebenes gebrauchtes Universallöschfahrzeug von der Feuerwehr Schrems um 300.000 Schilling angekauft. Dieses Fahrzeug Baujahr 1973 wurde in 400 Stunden Eigenregie auf ein Tanklöschfahrzeug umgebaut. Dabei wurde der Aufbau neu lackiert, die Bereifung erneuert und die Geräteräume neu mit Alu-Blech ausgekleidet und Halterungen für die Löschausrüstung teilweise ergänzt. Durch den Ausbau der Pulveranlage wurde Platz für technisches Gerät wie Notstromaggregat, Beleuchtungsgerät, Greifzug, Anschlagmittel und einen hydraulischen Rettungsgerät geschaffen.
1996, am 06. Jänner bei der Mitgliederversammlung, stellt Kommandant Steigberger nach 11 Jahren an der Spitze der Feuerwehr Inprugg sein Amt zur Verfügung. Neuer Kommandant wird Franz Hössinger. 1996 wurden neue Mannschaftshelme Marke Heros sowie Lederstiefel und neue Einsatzbekleidung angeschafft.
1997 hat uns die Hochwasserkatastrophe im Juli in unserem örtlichen Einsatzbereich besonders stark betroffen. So war Emmersdorf zeitweise von der Umwelt abgeschnitten und Teile von Inprugg unter Wasser. Es mussten aufschwimmende Öl- und Gastanks gesichert werden und teilweise die Bevölkerung mit Trinkwasser versorgt werden. Die Kameraden der FF Inprugg waren tagelang mit Auspumparbeiten und Beseitigung der Schäden beschäftigt. Insgesamt war die FF Inprugg 750 Stunden im Einsatz.
1998, im Frühjahr, wurde aus wirtschaftlichen Überlegungen ein Zubau an das Feuerwehrhaus errichtet, welcher dann 1999 abgeschlossen wurde.
1999 wird der Beschluss gefasst, ein neues Tanklöschfahrzeug anzuschaffen. Das alte Fahzeug wird nach 28 Jahren Feuerwehrdienst bei der technischen Überprüfung den Anforderungen nicht mehr entsprechen.
2000 wurden mehrere Tanklöschfahrzeuge umliegender Feuerwehren besichtigt. Um ein Fahrzeug nach unseren Anforderungen und Vorstellungen zu verwirklichen. Die Entscheidung viel auf das Fahrzeug der Fa. Rosenbauer, aufgebaut auf Mercedes Atego.
Technische Daten: Mercedes Benz 1528 AF 4×4 ATEGO, 6 Zylinder Turbodieselmotor mit 279 PS, MB Synchrongetriebe mit 6 Vorwärtsgängen und einem Rückwertsgang. Trotz dem 2000 Liter Tank ist in diesem Fahrgestell noch genügend Platz um alle Geräte für den technischen Einsatz einzubauen.
So sind, neben der Normausrüstung für den Brandeinsatz, noch Notstromaggregat, Schutzanzüge Hebekissen, hydraulischer Rettungssatz, Hochdruckbelüfter, Greifzug, und Anschlagmitte untergebracht . Am Fahrzeug direkt ist ein ausfahrbarer Lichtmast für die Beleuchtung angebracht, an der Fahrzeugfront befinden sich eine 5 t Seilwinde und eine Straßenwaschanlage.
2001, am Sonntag, den 15 Juli, feierte die FF Inprugg die Segnung des neu angekauften Tanklöschfahrzeuges Marke Mercedes ATEGO. Neben Landesfeuerwehrkommandant Wilfried Weissgärber und der Landtagsabgeordneten Maria-Luise Egerer waren zahlreiche Stadt-und Gemeinderäte, geführt durch Bgm. NR. Kurzbauer, und die Bevölkerung von Inprugg gekommen, um dieser feierlichen Segnung beizuwohnen.Im Rahmen der Feier wurden drei Kameraden der FF Inprugg.
EBI Josef Steigberger, HLM Michael Meissl und LM Ferdinand Zöttl aufgrund ihres unermüdlichen Einsatzes durch Landesfeuerwehrkommandanten Wilfried Weissgärber mit dem Verdienstabzeichen des NÖ Landesfeuerwehrverbandes ausgezeichnet.
2002 war durch das Jahrhunderthochwasser geprägt. Im örtlichen Einsatzbereich waren wir 255 Stunden im Einsatz. Unter Mithilfe der Bevölkerung wurden Sandsäcke gefüllt Keller abgedichtet und Wertgegenstände in Sicherheit gebracht. Teile von Emmersdorf wurden überschwemmt, aber durch Vorsorgemaßnahmen kam es in unsere Region zu keinen größeren Schäden.
Zu schlimmeren Überflutungen kam es im Bereich Donau-Kamptal im Waldviertel. Deshalb wurde der Einsatz der Feuerwehr Inprugg im Rahmen des NÖ-Katastrophenhilfsdienstes notwendig. Wir wurden dem 3. Zug der 17. Bereitschaft (Bez. St. Pölten) zugeteilt und waren mit beiden Fahrzeugen in Hadersdorf am Kamp im Einsatz. Dort wurden von unserer Feuerwehr zahlreiche Keller ausgepumpt und die Aufräumarbeiten unterstützt.